EPIDU Social Media Influencer Marketing | Das Autoreninterview mit Sarah Eder
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Das Autoreninterview mit Sarah Eder

Das Autoreninterview mit Sarah Eder

Unsere Sarah ist seit Anfang Februar mit ihrem Buch „Herr Leben, die Rechnung bitte!“ erfolgreich bei uns, dem EPIDU Verlag, dabei. Die Nachfrage nach ihrem Buch war seitdem so groß, dass wir bereits die zweite Auflage anbieten. Was die Autorin besonders auszeichnet, ist die Begeisterung mit der sie von ihren Lesern aufgenommen wird. Egal wo sie auftritt,  Sarah zieht schnell die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich. Wir wundern uns selbst über ihre Anziehungskraft und wollen wissen wer hinter Sarah steckt und haben ihr daher mal einige Fragen gestellt.

  • Ein paar Stickpunkte zu dir  (Geburtsort, Geburtsdatum, Wohnort, Beruf / Werdegang, Hobbies /Freizeit, Familie, alles, was du sonst noch wichtig findest)

Mein Name ist Sarah (Stephanie, Maria) Eder und ich wurde am 8. Februar 1986 in Salzburg geboren. Salzburg, die Mozartstadt Österreichs,  ermöglichte mir ein überschaubares, etwas dörfliches Umfeld, bei dem man sich sicher sein konnte, dass man jeden Einwohner mindestens zwei Mal sieht.  Meine Eltern arbeiten beide in pädagogischen und sozialen Berufen, was es für mich und meine eineinhalb Jahre ältere Schwester bald unmöglich machte, intolerant gegenüber sozial benachteiligten Kindern zu sein. Laut meinen Eltern war ich eher ein leises, viel hustendes, von ihrem eigenen Kopf eingenommenes Kind, aber daran habe ich keine Erinnerung, weil ich davon überzeugt bin, bis zu meinem 6. Lebensjahr kein Bewusstsein gehabt zu haben. Ich war stets ein bemühter Schüler, das muss ich schon sagen, und habe die grauenhafte Pubertät eher meinen Eltern zu Hause präsentiert als im Klassenzimmer zu wüten. Nach der Matura (dem Abitur) entschloss ich mich zuerst aus einer Laune heraus Englisch zu studieren und als in dann einmal ein Buch auf die Bibliothek der Linguistik zurückbringen musste, bin ich sofort fasziniert dort geblieben bis ich dieses wunderbare Studium vor einigen Tagen abgeschlossen habe. Als Nebenjob arbeite ich seit ich 18 bin in einem bekannten Salzburger Kino und weiß demnach ganz genau, wie mühsam Menschen werden können, wenn sie vorher im Stau und anschließend im Kino in der Schlange stehen. Neben der Uni und der Arbeit habe ich natürlich immer gerne geschrieben, aber eher heimlich, weil man sich das ja meistens nicht zutraut und etwas „gescheites“ machen will, bis ich dahinterkam, dass Schreiben für mich wohl das „gescheiteste“ überhaupt ist, und jetzt schreibe ich eben un-heimlich.  Außerdem mag ich Katzen und Mineralwasser (besonders kaltes) und färbe mir dauernd die Haare.

  • Was hat dich dazu gebracht, dein Werk bei EPIDU einzureichen?

Das war eigentlich Zufall, aber ein sehr glücklicher. Als ich „Herr Leben, die Rechnung bitte!“ schon einige Zeit mehr oder minder fertig geschrieben hatte, saß ich einmal gelangweilt vor meinem Computer und fragte Google den banalen Satz: „Ich habe ein Buch geschrieben, und jetzt?“. Prompt lieferte mir mein Freund Google ein Forum, das Epidu anpries. Ich habe mich registriert, gehofft, und Glück gehabt.

  • Hast du damit gerechnet, dass dein Werk so großen Erfolg haben würde?

Nein, natürlich nicht. Ich glaube niemand rechnet mit so etwas, aber ich habe mich natürlich unheimlich gefreut. Nichts ist schöner, als gelesen zu werden, und wenn man dann auch noch von einigen „gern“ gelesen wird, wird man schon etwas beschämt. Man ist doch noch so klein.

  • Wie reagieren deine Familie und deine Freunde und Bekannten darauf?

Sie freuen sich sehr, manchmal mehr als ich, aber ich glaube das liegt daran, dass ich es noch immer nicht begriffen habe. Alle Nahestehenden sind mit mir aber mindestens einmal durch die ganze Wohnung gehüpft.

  • Welche Erfahrungen hast du mit der Community auf EPIDU gemacht? & Warum würdest du EPIDU anderen Autoren empfehlen?

Die Epidu-Commnity ist sehr professionell,  aufmerksam und engagiert. Fast kein eingereichtes Werk bleibt undiskutiert und auch die Rezensionen lesen sich durchgehend fokussiert und nicht leichtfertig geschrieben. Man merkt einfach irgendwann, dass jeder der zu dieser Community dazu gehört, zum Teil auch eine Verantwortung den anderen Autoren gegenüber hat, dass Kritikpunkte erwähnt werden müssen, dass dabei aber das „wie“ entscheidend ist und dass man mit seiner kleinen Stimme einem anderen einen riesigen Selbstwert-Punkt schenken kann. Es ist auch faszinierend zu beobachten, dass bei Epidu auch manchmal gewisse Dynamiken entstehen und ein Werk oder ein Autor besonders im Zentrum stehen. Sehr interessanter Autorenspielplatz, das Epidu, und eine gute und wichtige Schule für jeden angehenden Autor. Schließlich sind es immer die Leser die entscheiden. Und bei Epidu bekommt man die Chance, sein Werk schon vorab zu testen – etwas besseres kann einem doch gar nicht passieren. Es bietet eben eine Plattform für Autoren, die noch keine sind, und da sowieso nichts auf der Welt so spannend ist wie eine Casting-Show, funktioniert dieses Konzept natürlich auch in diesem Bereich.

  • Was hat dich zu deinem Werk inspiriert? Woher nimmst du deine Ideen?

Zu allererst muss ich mich wohl bei all jenen bedanken, in die ich jemals unglücklich verliebt gewesen bin, ansonsten wäre dieses Buch vermutlich nie entstanden. Ich hatte einfach irgendwann dringlich das Bedürfnis Zwischengefühle und Zwischenwelten einzufassen, die so noch nicht getauft sind. Jeder empfindet ja individuell, das alleine ist ja schon spannend genug,  und die „klassischen“ Beschreibungen einer Beziehung langweilten mich irgendwann in meinem Kopf.  Genau so,  wie ich ja eigentlich nicht finde, dass mir eine gewisse Konfektionsgröße einer Hose von der Stange passen muss, verstand ich auch nie, warum es Generalisierungen über die Liebe geben soll. Der Ansatz in diesem Buch ist demnach bewusst individuell auf Hannah „maßgeschneidert“. Ich wollte mir Beziehungen ansehen, ihre Dynamiken, Machtkippungen, Spiele, deren Regeln man unbewusst kennt aber nie zugeben würde, wie sehr man diesen „Schachzügen“ ausgeliefert ist. Dass ich dabei dem „Schneider“ viel von meinen eigenen Maßen zugeflüstert habe, ließ sich nicht vermeiden und trotzdem ist  eine Hose dabei herausgekommen, die zwar Hannah, aber nicht mir perfekt passt.

Liebe ist nun einmal das größte Thema überhaupt und damit meine ich nicht nur Zwischenmenschliches, sondern einfach in dem Sinn, dass alles was man genau betrachtet Liebe ist, und dafür gibt es noch nicht genug Beschreibung, das wird es nie geben. Ich möchte es ganz unbedingt schaffen, meine speziellen, im Lauf meines Lebens gesammelten Zwischengefühle so hinzuschreiben, dass jemand anderer sie nachfühlen kann. Es ging mir um Antworten auf die wichtigen Fragen: Was macht glücklich? Was macht das Leben lebenswert? Was macht wütend? Wovor hat man Angst? Und so ließ ich diese Fragen von Hannah beantworten, die bewusst ein bisschen hysterisch und anstrengend ist, aber das macht die ganze Sache dafür (hoffentlich) ein auch lustig und plakativ.

  • Identifizierst du dich mit einem oder mehreren deiner Charaktere?

Ich glaube, dass ich in jedem meiner Charaktere (bewusst oder unbewusst) wohne und sie mit meinen verborgenen oder offensichtlichen  Charaktereigenschaften füttere. Vielleicht ist das unprofessionell, aber man hat ja in seinem Erlebnis- und Gefühlspool des Lebens  nur sich selbst, in allen Facetten und mit allen Masken, die man hat. Ich kann aber ausschließen, einer der Charaktere zu „sein“. Diese Abgrenzung ist unheimlich wichtig. Sonst würde mich jede Kritik wahrscheinlich zu sehr mitnehmen und das wäre ungesund. Mit Hannah teile ich zum Beispiel die Leidenschaft zu Sprache und zu Neologismen und mit Herrn Leben wiederum den Drang, Dinge mehrfach zu beleuchten, zu drehen und zu wenden. Felix ist jeder Mensch, in den ich jemals unglücklich verliebt war und eine Steppdecke all der kleinen Eigenschaften, in denen ich mich jemals bei jemand anderen verloren habe.

  • Wer darf einen neuen Text von dir zuerst lesen? Und warum?

Meine Freunde und meine Familie  sind sehr lieb und hören mir zu, wenn ich ein Kapitel überarbeite. An dieser Stelle: Danke für die Ohren und die Geduld.

  • Warum oder wie hast du angefangen zu schreiben? Gibt es ein Schlüsselerlebnis?

Ich war eines dieser komischen Mädchen, die sich immer schon heimlich auf Deutschschularbeiten gefreut haben –  ich glaube, das waren die ersten Symptome. Meine Mama sagt auch, dass ich schon als Kind eher „Entschuldigungsbriefe“ geschrieben habe, statt mich persönlich zu entschuldigen. Ich denke, ich habe bald für mich erkannt, dass es mir leichter fällt Dinge zu beschreiben, anstatt sie zu besagen.

  • Was bedeutet es für dich, zu schreiben bzw. Autor zu sein?

Wenn ich diese Frage lese, werde ich zugleich wieder nervös, weil ich mich noch gar nicht als „Autor“ empfinde, das ist für mich ein unheimlich großes Wort. Aber ich bin wahnsinnig dankbar, wenn jemand meinen Kopf lesen mag, ein größeres Kompliment gibt es für mich nicht. Ich behandle das „Autor-Wort“  deshalb seit ich weiß, dass ich verlegt werde mit Samthandschuhen und hole es manchmal vorsichtig aus meinem Kopf heraus, lege es vor mich auf das Bett und streichle es mit der Zeigefingerspitze. Mehr traue ich mich im Moment noch nicht.

  • Beeinflusst dein Leben deine Stories oder nehmen deine Werke Einfluss auf dein Leben?

Fangfrage? Ich denke beides. Weil man natürlich durch das reale, gelebte Leben ein gewisses Repertoire an Erlebnissen im Gewürzregal hat, mit denen man seine Suppe würzt. Ich würze sicher anders als mein Nachbar. Aber der ständige innere Dialog,  den man führt wenn man Fiktion aufs Papier bringt, veranlasst einen natürlich auch dazu, nach gewissen Mustern im realen Leben zu suchen, die man zwar nur „geschrieben“ hat, aber sich fragt, wie man selbst damit umgehen würde. Punktum: Man lernt beim Schreiben viel über sich und vom Leben lernt man das Schreiben.

  • Hast du schriftstellerische Vorbilder?

Oh ja! Ganz viele. Ich bewundere alle, die Sätze sagen können, vor denen ich mich sofort verbeugen muss und diesen Satz so oft demütig wiederhole, bis ich von einem anderen gefangen werde. Ich war immer schon eher ein Satzästhet als mich auf die Story zu konzentrieren. Daran muss ich noch viel arbeiten, aber im Grunde fesselt mich ein Buch auch schon dann, wenn der Rhythmus stimmt, wenn man mit einem Satz ertappt wird, wenn ein Wort perfekt passt, wenn eine Seite sich wie ein Fingerabdruck im Gedächtnis einbrennt. Erich Kästner ist unglaublich, Phillipe Djian und natürlich Leonard Cohen, der ist schon fast eine Frechheit. Ich will unbedingt auch einmal solche Sätze schreiben, weil ich weiß, was für ein Gefühl es sein kann, wenn man sich von Worten verstanden fühlt.

  • Wo holst du dir Anregungen für das Schreiben?

Ich sitze manchmal in Cafe´s und beobachte. Ich denke, das machen viele, aber das Beobachten an sich ist glaube ich sowieso das Wichtigste. Manchmal versuche ich Worte dafür zu finden, wie das Gefühl ist, wenn der Pulli am Hals ein bisschen kratzt oder suche nach einer Beschreibung dafür, wie sich Subtexte anhören. In der Uni versuchte ich oft einige Theorien auf das Leben zu übertragen, um sie mir besser zu merken. Im Endeffekt ist es eine ständige Suche nach der perfekten Metapher. Das ist wohl immer so.

  • Was macht dein Buch „Herr Leben, die Rechnung bitte!“ so lesenswert?

Haha, das kann ich, glaube ich, am wenigsten beantworten, da gibt es keine Antwort, die nicht eitel ist. Aber, wenn ich darauf antworten müsste, würde ich wohl sagen, dass es zumindest ein Versuch ist, etwas zu schreiben, das einen versteht. Und dass es ein Versuch ist, manch schwere Themen mit ein bisschen Humor zu behandeln, weil mir persönlich viele Liebesromane oft zu pathetisch sind und waren. Ob das geglückt ist, kann ich nun wirklich nicht beurteilen.

  • Dein Wort an das Publikum

Danke! Ich bin so verlegen, verlegt zu werden!