18 Mrz Im Interview: Thomas Hinzert
Vor einigen Tagen haben wir euch Thomas Hinzert als ersten Autor aus unserem EPIDU-Programm vorgestellt. Das folgende Interview ist ebenfalls Teil des Programms und verrät euch noch mehr Persönliches aus dem Leben des Schriftstellers.
Thomas, wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe nach einem Ausgleich zum beruflichen und privaten Alltag gesucht. Etwas Kreatives, worin ich mit Ideen und Erlebnissen kommunikativ spielen kann. Ich habe mich daran erinnert, dass ich früher gern geschrieben habe. Ich war für die Schülerzeitung aktiv, habe Briefe und auch Geschichten verfasst. Schreiben ist, nach dem gesprochenen Wort, mit das einfachste Kommunikationsmittel. Alles was man braucht ist ein Blatt Papier und einen Stift. Außerdem hatte ich gerade kein Geld einen Film zu drehen.
Woher beziehst du deine Ideen?
Meine Ideen beziehe ich hauptsächlich aus dem Alltag, aus Diskussionen und Erlebnissen. Es mag merkwürdig erscheinen, aber die meisten Ideen habe ich beim Einkaufen. Ich beobachte gerne die Menschen. Menschen in freier Wildbahn sind sehr inspirierend. Das sind komische Tiere mit Macken und Marotten und voller Klischees. Aber auch die Medien haben natürlich einen großen Einfluss.
Worum geht es in dem Buch „Das Geschenk“?
Es geht um einen jungen Mann, der seiner Frau gerne zur Weihnachtszeit ein besonderes Geschenk machen möchte. Er muss feststellen, dass es nicht reicht, den Menschen zu kennen, den man beschenken will. Und obwohl er alles versucht und sich auch helfen lässt, gerät er stets in Situationen, in denen er sich kaum zu helfen weiß. Wie ihm die Menschen auf seinem Weg begegnen, kommentiert er im Geiste stets unverblümt und bissig und auch mit einer gewissen Selbstironie. Und darum geht es im Grunde, darum, dass wir uns nicht immer so bierernst nehmen.
Welche Wünsche und Träume hast du?
Persönlich: Da möchte ich gerne ein Zitat eines klugen Franzosen missbrauchen. Ich wünsche mir eine Frau mit Verstand, Kinder mit Zukunft, einen Hund zwischen Büchern und CD´s und Freunde, ohne die ich nicht leben kann. Ein Traum wäre, sofern Zeit, Geld und Familie keine Rolle spielen würden, eine Weltumsegelung auf einem schönen Klipper.
Allgemein: Außerdem würde ich mir wünschen, dass die Menschen wieder näher zusammen rücken, dass die Leute mit Verantwortung wieder näher an der Basis sind, an die Allgemeinheit denken, anstatt sich die Taschen voll zu stopfen. Und ich träume davon, dass das Geld endlich abgeschafft wird. Es behindert uns nur. Wie das funktionieren soll, darüber werde ich noch schreiben.
Welchen Stellenwert hat das Schreiben in deinem Leben?
Ich verarbeite persönliche Erlebnisse, biete Möglichkeiten zum Nachdenken, Umdenken, biete Raum um zu Hinterfragen. Heutzutage wird nicht mehr so genau zugehört. Beim Lesen nimmt man die Wörter intensiver auf und lässt sich schneller auf Ungewöhnliches ein. Es gibt mir ein Gefühl, den Menschen wieder näher zu sein, sie besser erreichen zu können, als ich es mit gesprochenen Worten könnte.
Hast du zum Schluss noch eine Botschaft für deine Leser?
Ja: Carpe diem!
Thomas, vielen Dank für dieses Interview!